KomBiLe-Kindergartenkinder erkunden den Kästlehof

Wieder ist es aufregend im KomBiLe. Wieder macht sich eine Gruppe auf den Weg zu einem Bauernhof. Aber dieses Mal sind es nur die Kindergartenkinder, die sich bereit für den Besuch auf den Hühner- und Kartoffelhof Kästle nach Einhart machen.

Für die Größeren ist es inzwischen zur Routine geworden, für die Wichtel etwas ganz Neues: Busfahrt nach Ostrach, Umsteigen, Busfahrt nach Einhart, Wanderung zum Bauernhof.

Herzlich werden wir dort von Helga und Sebastian Kästle empfangen, der genau an diesem Tag Geburtstag hat. Nach einem Geburtstagsständchen geht es auch gleich mit der Arbeit los. Geheimnisvolle Kartons, verschieden gefüllte Schüsseln, Kartoffelsäcke müssen in den Schatten getragen werden. Nachdem alle 32 Kinder einen Platz auf den Bänken gefunden haben, wird es praktisch. Eine Schüssel nach der anderen wird inspiziert, der Inhalt in die Hand genommen, befühlt,  genau betrachtet. Wofür braucht man das alles auf dem Kästlehof? Sebastian und Helga können es genau erklären: Getreide fressen die Hühner. Kleine Muschelstücke (die sie nicht so gerne mögen) sollen die Hühner auch fressen, weil sie aus Kalk sind und Hühner den für die Eierproduktion brauchen. Es gibt einen Pickstein, um die Schnäbel stabil zu machen, ganz fest gepresstes Grasfutter als runden Klotz, Kartoffeln zum Picken und Spielen, Stroh als Einstreu.

Die Spannung steigt, als nun das Geheimnis um die Kartons gelüftet wird. Die Kinder hatten es schon vermutet, denn es war leises Piepsen zu hören: Tatsächlich waren kleine Küken drin. Diese sind gerade mal fünf Wochen alt und somit etwas größer also als die, die im Frühjahr im KomBiLe ausgebrütet wurden. Wer mutig war, durfte vorsichtig ein Küken auf der Hand halten, es streicheln und die Veränderungen zu unseren Küken beobachten. Aus dem letzten Karton holten Helga und Sebastian zwei Hühner, die inzwischen 15 Wochen alt waren. Das ist in Menschenalter gerechnet ungefähr so alt, wie die Praktikanten im Kindergarten sind. Diese Hühner waren schon fast ausgewachsen und konnten kräftig mit den Flügeln schlagen, ließen sich aber von den Kindern streicheln und genau anschauen: Kamm, Ohren, lange Krallen, großer Schnabel und Füße, sowie richtige Federn. Alles wurde von den Kindern genau beobachtet.

Dann war es für die Hühner Zeit wieder zu ihren „Hühnerfreunden“ zu gehen und die Kinder brauchten ihre Vesperpause zum Entspannen. Frisch gestärkt ging es, in zwei Gruppen aufgeteilt, los mit der Kästle-Hof-Führung. Sebastian erklärte den riesigen Kartoffelvollernter. Wer wollte, durfte auf die riesige Maschine klettern und sich anschauen, wie die geernteten Kartoffeln über Förderbänder transportiert und zeitgleich vorsortiert, in den Auffangbehälter und später in den Ladewagen geleitet werden. Dieser bringt die Kartoffeln dann in die Halle. Hier konnten wir uns genau ansehen wie die riesige Anlage funktioniert, in der die Kartoffeln gerüttelt, sortiert, gesäubert und verpackt werden. Die Steine, die versehentlich hier gelandet sind werden von Hand rausgenommen. Zum Schluss ging es noch in die zwei dunklen Lagerräume: Mal kalt und dann … eiskalt und wieder mit grünem Licht, damit die gelagerten Kartoffeln nicht grün werden, bis sie dann in den Marktwagen kommen und verkauft werden. Das kennen wir schon.

Schon steht ein Gruppenwechsel an. Helga führte die Kinder in einen frisch vorbereiteten Hühnerstall. Hier werden bald die „Praktikantenhühner“ einziehen. Die Kinder können die Tränken betasten und Wasser herauslassen, in die Legenester schauen, die Sitzstangen befühlen und eine Runde durch den Stall auf dem Gitterboden laufen und dabei einen Blick durch die Außenluken werfen, durch die die Hühner später nach draußen können. Aber wo landen dann die Eier aus den Legenestern? Diese entdecken wir im angrenzenden Raum. Auch hier gibt es Förderbänder, aber dieses Mal für die Eier, die sie aus dem Stall bringen. Die Eier werden durchleuchtet, beschriftet und nach Größen und Farben sortiert und verpackt. Das wollte natürlich auch jedes Kind einmal übernehmen, bevor sich beide Gruppen wieder trafen.

Tatsächlich haben wir an diesem Vormittag noch mal sehr viel über Hühner, ihre Haltung und den Kartoffelanbau, -ernte gelernt, bzw. altes Wissen neu vertieft. Durch das Erleben und Erfahren mit allen Sinnen wird den Kindern sicherlich noch vieles in langer Erinnerung bleiben.

Ein großer Dank geht an Helga und Sebastian Kästle für die umfangreiche Führung und Präsentation ihres Hofes. Wir freuen uns schon auf den Herbst, wenn wir uns auf dem Kartoffelacker wiedersehen.

Dann wird aber kein Vollernter benutzt, sondern die Muskelkraft aller KomBiLe Kinder.

Dankeschön und bis bald,

sagen die Kindergartenkinder und Erzieherinnen aus dem KomBiLe